Blickpunkt der aktuellen Ausgabe
Der Blickpunkt ist ein Artikel, welcher in jeder Ausgabe erscheint. Er soll einen spannenden Einblick in die Region bieten.


Unterhaltsames Konzert mit alarmierendem Theater
Am Freitag und Samstag, 11./12. April, feierte das Jodlerchörli Diemerswil seine jährlichen Unterhaltungsabende in der Saalanlage Münchenbuchsee. Nach dem Konzert präsentierte die Theatergruppe das Theater «Alarm und so», eine Komödie in einem Akt von José Widmer, unter der Regie von Michel Chuard.
Das Konzert
Bereits vor Konzertbeginn gab es leckeres Essen und Getränk. Die Festwirtschaft lief auf Hochtouren. Der Saal füllte sich, die Helferinnen und Helfer spulten Kilometer ab und bei den Auftretenden machte sich etwas Nervosität bemerkbar.
Um 20.00 Uhr begann der Konzertteil. Das Jodlerchörli durfte fünf neue Mitglieder vorstellen, was natürlich eine super Sache ist. Die Dirigentin Regula Berger hatte mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen die Lieder einstudiert. Es wurden schöne Jodellieder gesungen, wie zum Beispiel «s Plange» von Theres Aeberhard-Häusler oder der «Waldfriede-Jutz» von Heinz Güller, «Mi Jugendzyt» von Paul Schreiber, «Johr y, Johr us» von Matthias Zogg und noch weitere.
Zur Abwechslung, und auch damit die Sängerinnen und Sänger zwischendurch eine Verschnaufpause machen, kurz sitzen und trinken konnten, spielte das Schwyzerörgeliquartett KREGAS lüpfige Stücke. KREGAS ist ein Wortspiel aus den Nachnamen der beiden Ehepaare Krebs und Gasser. Die vier Musikantinnen und Musikanten haben Spass am gemeinsamen Musizieren, was natürlich im Publikum spürbar war.
Regula und Therese gaben eine Premiere zum Besten, sie sangen zum ersten Mal zusammen im Duett. Das Lied «Was i z’allerliebscht möcht ha» von Adolf Stähli beschreibt die schönen Momente im Leben, zu denen gehörte für manch einen Gast auch der Besuch des Unterhaltungsabends.
Der ganze Konzertteil wurde moderiert durch Ramona Kläy. Mit Charme und Witz brachte sie nicht nur den Konzertablauf in die richtige Reihenfolge, sondern sorgte auch für etwas Auflockerung.
Das Theater
Im zweiten Teil durfte die Theatergruppe vom Jodlerchörli Diemerswil auf die Bühne. «Alarm und so», eine Komödie in einem Akt von José Widmer, wurde durch den Regisseur Michel Chuard zuerst bearbeitet und dann mit der Theatergruppe einstudiert.
Das Ehepaar Ehrbar wohnt in einem Einfamilienhaus und hat für ein paar Wochen die Schwiegermutter Marie-Louise Engel zu Besuch. Deren Wohnung wird aktuell renoviert und deshalb geniesst sie die Gastfreundschaft ihrer Tochter. Allerdings muss sie ständig nach draussen, um eine Zigarette zu rauchen. Dies gefällt dem Schwiegersohn nicht sonderlich. Zumal auch noch dauernd der Hausschlüssel vergessen geht, und die liebe Schwiegermutter wieder hineingelassen werden muss.
Die Nachbarschaft funktioniert gut. Die junge Italienerin Alice sowie der neue Nachbar Jean-Pierre leben gemeinsam mit Ehrbars eine gute nachbarschaftliche Freundschaft.
Für heute hat sich Herr Angst von der Firma Alarm Tech AG angemeldet. Er bietet eine kostenlose und unverbindliche Einbruch-Sicherheitsberatung an. Nach einem Rundgang durch das Haus empfiehlt er, alle Türen und Fenster mit Sensoren auszustatten, welche sofort auf dem Zentralgerät einen Alarm auslösen, sobald der Kontakt unterbrochen wird. Zudem gibt es für die Sicherheit auch Glasbruchsensoren, Rauchmelder, und noch vieles mehr. Die Familie Ehrbar interessiert sich für die günstigste Variante. Leider kostet auch diese rund Fr. 12'000. Viel zu viel Geld, das liegt leider momentan nicht drin. Ja schade, denn Herr Angst fragt nach weiteren Adressen, die vielleicht Interesse an seinen Produkten haben könnten. Falls dann bei einer so vermittelten Adresse tatsächlich ein Vertrag unterzeichnet wird, winkt eine Provision von Fr. 1'000. Leider hat Herr Angst aber die Adressen von Alice und Jean-Pierre bereits. Es verwundert nicht, dass kurz nach dem Besuch von Herrn Angst die Nachbarin Alice aufkreuzt und interessiert ist, ob Ehrbars einen Vertrag abgeschlossen haben. Sie hätte die Provision von Fr. 1'000 gut gebrauchen können, da ihr Giovanni am Samstag den 30. Geburtstag feiert.
Nun kommt auch Nachbar Jean-Pierre. Ein junger Charmeur, der der Frauenwelt schmeichelt und die bezaubernden Damen verehrt. Er hat die tolle Idee, mit Ehrbars gemeinsam eine Alarmanlage zu installieren. So können die Kosten aufgeteilt werden. Die Zentrale wird bei Jean-Pierre installiert. Er bezahlt sie auch, und bei Ehrbars werden nur die Sensoren installiert. Um Kosten zu sparen, nehmen Toni Ehrbar und Jean-Pierre die Installation selber vor. So ist es abgemacht, Jean-Pierre bestellt das ganze Material zu sich.
Am Samstag soll nun also die neue Alarmanlage installiert werden. Zuerst bei Jean-Pierre und danach die Sensoren bei Ehrbars. Toni und Jean-Pierre sind fertig, trotz vier linken Händen scheint alles montiert zu sein. Nun beginnt die Testphase. Toni öffnet ein Fenster, und Jean-Pierre meldet per Telefon einen Alarm: «Kontaktunterbruch bei Sensor 9». Super, es scheint tatsächlich zu funktionieren.
Nachbarin Alice braucht für ihre Torta della Nonna noch Puderzucker, schon schrillt das Telefon. Einbruch bei der Haustüre. Nein, Fehlalarm, das war ja die Nachbarin Alice. Schwiegermama kommt vom Rauchen hinein, schon wieder schrillt das Telefon. Fehlalarm, es war die Schwiegermutter. Vor lauter Aufregung fällt Toni ein Glas aus der Hand, das Telefon schrillt, die Alarmanlage meldet Glasbruch. Die Anlage scheint aussergewöhnlich gut zu funktionieren, denn schon meldet Jean-Pierre den nächsten Alarm: «Feueralarm auf dem Estrich, die Anlage meldet Zedernholz». Ach so, Schwiegermutter hat eine Duftkerze mit Zedernholz-Geschmack angezündet.
Aber jetzt kommt so richtig alles in Fahrt, denn Jean-Pierre meldet, dass das Zentralgerät durch die vielen Fehlmeldungen nicht mehr richtig funktioniert. Nun darf auf keinen Fall ein Fenster oder eine Türe geöffnet werden, da sonst überhaupt nichts mehr funktionieren würde. Alice hat ihre Torta im Backofen und will nach Hause, Schwiegermutter will unbedingt rauchen gehen und der angekündigte Besuch darf nicht hereinkommen und geht schlussendlich wieder nach Hause, da die Türe nicht geöffnet werden darf. Nach langem Hin und Her kommt endlich die Erlösung, die Anlage sollte nun wieder funktionieren.
Die Schwiegermutter informiert heimlich Herrn Angst, er solle bitte kommen, er könne sicher ein Geschäft abschliessen. Dem geschulten Auge vom Sicherheitsberater entgeht nicht, dass die montierten Sensoren nicht von ihm sind und sicher auch nur billige Ware ist. Ehrbars sind überrascht, sollten die Fr. 3'000, die sie Jean-Pierre bezahlt haben, ein Betrug sein? Jean-Pierre muss kommen und sich erklären. Er hat das ganze zusammen mit der Schwiegermutter inszeniert, um Ehrbars aufzuzeigen, dass die Installation einer Alarmanlage tatsächlich wichtig wäre. Herr Angst verkauft nun tatsächlich zwei Alarmanlagen, eine für Ehrbars und eine für Jean-Pierre. Beide werden durch Jean-Pierre bezahlt. Er bedankt sich damit für die tolle Hilfe, die er schon von Anfang an beim Umzug und Einrichten seines Hauses von seinen neuen Nachbarn erfahren durfte. Alice ist natürlich immer noch wütend, weil ihre Torta ungeniessbar ist, dafür erhält sie von Jean-Pierre einen Bäckerei-Gutschein sowie einen neuen Backofen. Und dazu noch ein grosszügiges Geschenk zum 30. Geburtstag von Giovanni.
Es haben alle etwas davon, ausser der Schwiegermutter. Aber halt, für die zwei abgeschlossenen Verträge erhält sie ja eine Provision von Fr. 2'000.
Der Regisseur Michel Chuard hat diese einfache Geschichte mit viel Geschick und Humor inszeniert. Die Theatergruppe hat damit nach einer intensiven Probezeit das Publikum bestens unterhalten.
Der weitere Abend
Nach dem Theater bleibt Zeit für Geselligkeit, Plaudern, Tanzbein schwingen, Essen und Trinken. Auch das gehört dazu. Das Jodlerchörli Diemerswil legt grossen Wert auf Geselligkeit, was auch am Unterhaltungsabend spürbar ist.
Zu später Stunde stellt sich eine grosse Jodlerschar zum Gesamtchor zusammen. Die Lieder «Am Thunersee» von Adolf Stähli und «D Lüt im Dorf» von Kurt Muhmenthaler erklingen im Gesamtchor überwältigend. Es gibt «Hühnerhaut», so einen Gesamtchor hören zu dürfen, und auch für die Sängerinnen und Sänger ist es zusammen mit so vielen Gleichgesinnten zu singen, etwas ganz Besonderes.
Alle, die selber schon einmal an so einem Anlass als Helfende oder Organisatoren mit dabei waren, wissen es selber: Es gibt sehr viel zu tun. Natürlich müssen die Lieder und das Theater einstudiert werden. Aber es braucht eine funktionierende Festwirtschaft mit genügend Vorrat. Es braucht auch eine Tombola. Der Saal soll dekoriert werden und schön aussehen. Die Tische und Stühle stehen auch nicht aus Zauberhand dort, wo sie sein sollen. Zudem dürfen die Besucherinnen und Besucher schon vorgängig ihre Plätze reservieren. Es ist ein riesiger Aufwand. Aber wenn man schlussendlich die vielen zufriedenen und glücklichen Gesichter sieht, dann hat sich der Aufwand gelohnt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön allen freiwilligen Helferinnen und Helfern, allen Vereinen, die immer wieder solche Anlässe organisieren, und den Menschen damit Freude bereiten.
Das Jodlerchörli Diemerswil freut sich über neue Sängerinnen und Sänger. Wer einmal unverbindlich eine Probe besuchen möchte, ist herzlich Willkommen. Die Proben finden jeweils am Donnerstag ab 20.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Münchenbuchsee statt. Weitere Infos zum Jodlerchörli Diemerswil finden Sie auf der Homepage www.jodlerchoerli-diemerswil.ch .

